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Allerheiligen 2011 Allerheiligen, Allerseelen und Volkstrauertag 2011
Magdalena Eichinger, Vorsitzende
Weit über Grenzen ziehen am ersten November, an
Allerheiligen, dann zu Allerseelen und am Volkstrauertag immer wieder die
Gedanken vieler Menschen auf der ganzen Erde. Schwer ist der Verlust eines
geliebten Menschen zu tragen. Darum sei allen, die in diesem Jahr einen lieben
Weggefährten verloren haben, auch auf diesem Wege unsere Anteilnahme
ausgesprochen.
Die Generationen, die uns vorausgegangen sind verdienen es, dass wir einmal im Jahr ihrer besonders und in Gemeinschaft gedenken. Viele mussten in jungen Jahren ihr Leben lassen, Wunden wurden geschlagen, die nach Jahrzehnten immer noch schmerzen. Weltkriege, Deportation und Verschleppung brachten großes Sterben, Trauer und Leid über unsere Gemeinschaft. Vor diesen Opfern neigen wir ehrfurchtsvoll unser Haupt und erbitten die ewige Ruhe. oberer Friedhof unterer Friedhof Temeswar An dieser Stelle möchte der Vorstand der HOG Jahrmarkt erneut auf die Friedhofspflege in Jahrmarkt aufmerksam machen. Bei einem Besuch in der alten Heimat gab der obere Friedhof ein äußerst gepflegtes Bild ab. Auf dem unteren Friedhof ist noch viel Nachholbedarf. Nach einem Gespräch mit dem Verwalter des Friedhofs haben wir eine Vereinbarung getroffen, dass für zusätzliche 500-600 Euro einmalig der untere Friedhof von Gestrüpp und Hecken befreit werden soll. Im Zuge der Arbeiten hat ein Feuer über dem Friedhof gewütet. Inzwischen wurden weitere Arbeiten vorgenommen. Die weitere Pflege wird jährlich mit 500 Euro für beide Friedhöfe unterstützt. Zu klären ist noch eine neue Friedhofsordnung, die ein Grabgeld von 20 Euro für 7 Jahre vorsieht. Grabstätten dürfen nicht mehr wie früher verkauft oder verschenkt werden, ohne beglaubigte notarielle Genehmigung aus Deutschland. Um die Bürokratie mit der Zahlung der Gräber zu erleichtern schlägt der Vorstand der HOG vor, weiter mit Spenden die Friedhöfe zu pflegen. Das könnten wir leichter hier in Deutschland abwickeln, denn zur Pflege und Erhalt der Friedhöfe brauch man auch weiterhin Geld. Wir sind der Meinung, dass alle Landsleute mit einem mäßigen Betrag gemeinsam unseren Toten in der alten Heimat ein Andenken bewahren könnten. Der Friedhof ist das letzte Zeichen, das die Brücke zur alten Heimat schlägt, die Grabsteine sind stille Zeugen unserer Vergangenheit. Viele Landsleute sind uns als unvergessliche Beispiele voran gegangen. So die Priorin Dr. Hildegardis Wulff. Mit zwei Gedenkveranstaltungen wurde der Sr. Hildegardis in Ingolstadt bzw. im Mutterhaus St. Lioba bei Günterstal gedacht. Sie hat unermüdlich im Banat Mädchenvereine und Jugendgruppen geleitet, den Konvent der Hl. Lioba in Temeswar zur Höchstleistung gebracht. Wir sind bestrebt, ihre Verehrung zu fördern und sie auf die Ehre der Altäre als Selige zu erheben. Allerheiligen in Jahrmarkt Aktuelle Bilder vom
unteren Friedhof
Wenn es dämmerte an Allerheiligen, strömten die Jahrmarkter in großen Scharen auf beide Friedhöfe. Kinder durften auch mitgehen. Ein leichtes Frösteln gemischt mit Angst vor der gespenstigen Stille und der Dunkelheit hinterließen tiefe Spuren, ja unvergesslich nachwirkende, immer wiederkehrende Erinnerungen. Das flackernde Licht der unzähligen weißen Kerzen spiegelte sich in den ernsten Gesichtern von Verwandten und Freunden, mit ihnen wurden nur kurze Blicke ausgetauscht. Am großen Kreuz wurde gesungen und gebetet, der Kreuzweg wurde gegangen. Es war eine Zeit, die uns Kindern viele Fragen aufwarf. Wir verstanden nicht, warum unsere Eltern und Großeltern beim Beten für die Gefallenen und Deportierten immer wieder die Tränen trockneten. An diesem Tag wurde das ganze Leid und Schicksal der Banater Schwaben beweint und Jahr für Jahr aufs Neue der Toten gedacht. Heute wissen auch wir Kinder von Einst wie wichtig dieser Gedenktag war und heute noch ist. Die Bilder, die mich vor einer Stunde (1.11. ca. 21.00 Uhr) erreichten, sind ein kleines Zeugnis von Licht und Dunkelheit über dem unteren Friedhof im Jahr 2011. Danke allen Landsleuten, die Blumen und Kerzen auf die Jahrmarkter Gräber stellen lassen. Der Herr schenke all unseren Verstorbenen auf der ganzen Welt die ewige Ruhe. Helene Eichinger
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