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"BanaterKind" Jahrmarkter
Frauenstimme aus der Hannigasse
„BanaterKind“: Christine Kirsten, geborene Frank, aus Biberach/ Riss Digitale Medien bescheren uns oft Überraschungen. So entdeckte ich auf dem YouTube Kanal unter dem Link „BanaterKind“ eine angenehm klingende Stimme. Sie ließ mich aufhorchen und noch mehr staunen über die gebürtige Jahrmarkterin: Christine Kirsten wohnhaft in Biberach an der Riss. Conny und Peter Schad - Schicksalslied cover by BanaterKind
Einer von zahlreichen Coversongs von BanaterKind auf youtube.com Christine Frank war ihr Name, als sie 1969 in Jahrmarkt geboren wurde, als älteste Tochter der Marianne Frank aus der Hannigasse und des Franz Jakob Frank aus Kowatschi. Seine Mutter ist auch eine Jahrmarkterin, geborene Katharina Portscheler. Die Tatsache, dass diese Sängerin aus der Hannigasse stammt, hat mich veranlasst, ein paar Worte über diese später angesiedelte Randgasse des Dorfes zu schreiben. Es gab mehrere Besonderheiten, die man sonst in Jahrmarkt nicht antraf. Ein Wassergraben zog sich durch den hinteren Teil der Straße, der immer etwas Wasser führte, mal mehr oder weniger, das Gras war satt grün und viele Kinder spielten auf der Straße. Enten, Gänse und Hühner vergnügten sich daneben. Hier hörte man die Frösche quaken, der Name Krottegass war da schnell gefunden. Das abendliche Konzert klingt gewiss noch in mancher Erinnerung nach. Angeblich war das bis in die Alte Gasse zu hören. Dann wurde angeblich gesagt: „Horcht mol, die Hannigaeser Singmäd sin doo“. Die tiefe Hanglage im „Unnerdorf“ bedingte, dass in den Brunnen ein hoher Wasserstand herrschte. In regenreichen und den „Wasserjohre“ konnte man ohne Schöpfen das Wasser mit der Kanne aus dem Brunnen holen. Nach schneereichen Wintern war im Frühling das Umgraben wegen der Staunässe sehr anstrengend. Anscheinend war im letzten Haus, „beim Kaiser“, besseres Wasser zum Bohnen kochen. Unmittelbar hinter der Straße erstreckten sich Weizen und Maisfelder, die Hutweide, die „Kotstoohnlecher“ und später das Strandbad. Die Häuser waren anfangs recht klein und mit Rohr oder Stroh gedeckt, ich kann mich noch daran erinnern. Bis in die 50er Jahre standen noch einige der alten Häuser, wie bei Schweizersch, Schoppches und Gartnersch. Einige wurden renoviert oder ganz abgetragen und neu gebaut. Das Haus der Gründer Konrad und Susanna Pannert, das heute noch steht, wurde nur von Nachkommen dieser Familie bewohnt und renoviert, bis zur Aussiedlung 1982. Der vordere Teil der Hannigasse war etwas länger, die Häuserbauweise war aber auch hier die gleiche. Schneidersch- und Steese-Häuser wurden ganz abgetragen und vom Fundament auf neu gebaut. Einmalig in Jahrmarkt war das Haus der Rupplichs Wess Gertraud, das vorne vor der Giebelseite einen überdachten Gang hatte. Es gab auch einzelne freie Grundstücke, die als Gärtnerei genutzt wurden, wie neben Kirths-Haus, der Ressersch Vetter Sepp. Vorne in der Hannigass hatte Wagner (Paschtoffel) ebenfalls eine kleine Gärtnerei. Viele Leute gingen durch diese Gasse zum nahegelegenen Friedhof, geteert war sie nicht. Bei Regen war es ein schweres Durchkommen, egal ob mit Autos oder Pferdewagen. Aus dieser Gasse kamen gute Sportler, viele einzigartige Handwerker, Maurer und Zimmerleute. Am Anfang der Hannigasse stand zuletzt ein stockhohes Haus, davon gab es nur wenige im Dorf. Totengräber, Brunnengräber, Postbotin u. a. kamen aus dieser Gasse, sie alle nahmen an der Gestaltung unseres Ortes teil. Der Kirchgang hatte seinen Stellenwert, die Schwawersch Wess Anna hat die Häkel-Arbeiten an Pfarrers Chorhemd gemacht, die weißen Hemden gewaschen und gebügelt. Gemeinschaft wurde groß geschrieben in der Hannigass, die Männer spielten gern und viel Karten, sonntags hat man zusammen „auf der Gass gesessen“. Die Hannigässer hinterließen einen besonderen Eindruck in der Bevölkerung durch ihre Fröhlichkeit und den Gemeinschaftssinn, beispielsweise bei dem Faschingsball in den 70er Jahren. Helene
Eichinger
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