Startseite Home Aktuelles Veranstaltungen Neuerscheinungen Rundbriefe Geschichte der Banater Schwaben Jahrmarkt Überland HOG Jahrmarkt Fotogalerie Publikationen Links E-Mail Verzeichnis Newsletter Impressum Kontakt |
Deportation 1945 Gedenken an die Deportation 14.01.1945 Die
Zwangsverschleppung von 834 Jahrmarkter Männer, Frauen und Jugendlichen liegt Zum 50ten Jahrestag
hat die HOG Jahrmarkt ein Buch als zweites Jahrmarkter Heimatblatt
herausgebracht: „Deportation 1945“. Den Opfern der Deportation zum Gedenken,
ein Mahnen gegen Menschenverachtung und gegen das Vergessen. Das Buch ist noch
erhältlich. Nachstehend der Text
eines Liedes das in der schweren Zeit in Jahrmarkt von daheim gebliebenen
Frauen morgens in der Kirche ohne Orgelbegleitung gesungen wurde sowie
Helene
Eichinger
Lied, gesungen in Jahrmarkt während der Russlanddeportation :/von den Eltern weggerissen, traurig uns ihr Los berührt.:/ Deine Hand lass sie erfassen, heute, wenn Verzweiflung drückt, :/du hast niemand je verlassen, dem das Unrecht Leid gerügt.:/ Und dein Sohn der schaue gnädig unser Beten, ihr Geschick, :/seine Hilfe ist gar mächtig, rettet sie, führt sie zurück.:/ überliefert von Susanna Junginger, Osthofen "Russlandlied" "Wo ruhen sie" von Ottmar Strasser Erinnerung an fünf Jahre Russland Das Bild wurde als Dankeschön zu einem besonderen Anlass gemacht. Nach einem schweren Arbeitsunfall nahmen mich die beiden
Freundinnen Agneta Freitag und Katharina Nitsch mit zu ihnen in die
Kleiderausgabe. Dieses Foto hatte mein Mann Nikolaus drei Jahre und drei Monate mit beim Militär. Auf dem Bild von links nach rechts:Agneta Freitag (Sachsenmädchen) Katharina Nitsch (Sachsenmädchen) Elisabeth Wagner (verh. Jauch) Elisabeth Ebner (verh. Junginger) Marianne Geier (verh. Herz) Erinnerung an fünf Jahre Deportation Mathias Heidecker Als Sechzehnjähriger nach Russland verschleppt Links: Vater und Sohn: Johann und Mathias Heidecker in Stalino, 1949 Rechts: Mathias Heidecker, 2005 Es war an einem Sonntag, ein
eiskalter Wintertag, der 14. Januar 1945. Mein Onkel Peter, der neben uns
wohnte und ein Frühaufsteher war, klopfte so gegen sieben Uhr in der Früh an
unsere Tür und schrie: „Aufstehen! Wie kann man noch schlafen? Sie treiben doch
die Leute zusammen um sie nach Russland zu verschleppen.“ Wir konnten und wollten
nicht glauben, dass so etwas möglich sein kann. Doch es war möglich und es
wurde wahr, wie wir uns überzeugen mussten. (...)
Fotos aus der Deportationszeit
Anna Oberle bei der Arbeit in Russland Jahrmarkter und andere Deportierte Johann Rastädter, Magdalena Schneider, Balthasar Stoiadin Magdalena Schneider, Barbara Pollack Deportierte aus der Brigade vom Mattwej Frauen von der Kohlenbrigade Anna Schneider, Magdalena Schneider und Barbara Stass in Stalino, 1949 Frauenbrigade aus dem Lager 1010 in Stalino Stehend: die Zweite von Rechts: Barbara Stass, die Dritte: Magdalena Schneider Jahrmarkter aus den Lagern 1001 und 1010 in Stalino, 1949 Sitzend: Anna Funk, Anna Schneider, Elisabeth Eichinger geb. Kilzer Stehend: Anna Geier geb. Loris, Mathias Heidecker, Anna Pannert, Nikolaus Geier, Anna Paul Mari und Greti aus Warjasch, Mathias und Johann Heidecker Russlanddeportation aus Jahrmarkt und Sanktandres Zeitschrift „Memoria“ setzt Banater Beitragsreihe von Franz Schuttack fort Die zwei jüngsten
Ausgaben der Bukarester Vierteljahresschrift „Memoria“ - über die Publikation
wurde mehrfach berichtet -, sind für die Banater wieder bemerkenswert. Der
Journalist im „Unruhestand“ Franz Schuttack, gebürtiger Lowriner, setzt in der
Zeitschrift seine Dokumentationen über die Deportation 1945 in die Sowjetunion
fort. In der Doppelnummer 58/59 (Nr. 1-2/2007) erschien die Schluss-Folge über
„Das Schicksal der Schwaben aus Jahrmarkt“. Die Zeitschrift bringt auch die
deutsche Ortsbezeichnung und verweist auf die Hauptquelle, den Band
„Jahrmarkter Heimatblätter – Deportation 1945“ der Heimatortsgemeinschaft aus
dem Jahre 1995. Es handelt sich in diesem Heft um die Liste der
Zwangsverschleppten ab Loris bis Zink, mit Hausnummer, Geburtsdatum und
Deportationslager (Seiten 167-174). Diese Ausgabe bringt auf Seite 249 eine
Faksimile-Wiedergabe eines Beitrags aus der „Banater Post“ vom 5. März 2007 über
„Memoria“. Im dritten Heft (Nr.
60) wird die Dokumentationsreihe von Schuttack, der Jahrzehnte lang die Zeitung
„Der Donauschwabe“ und den Donau-Schwaben-Kalender herausgegeben hat, mit einem
Beitrag über die Russlandverschleppung in Sanktandres fortgesetzt (S. 80-89).
Sie trägt den Titel „Mutter, bleib doch bei uns!“ An jenem 14. Januar 1945
waren aus „Andres“ 324 Bewohner in die Sowjetunion deportiert worden. Der
Namensliste ist eine Einführung zur Ortsgeschichte und Deportation vorgestellt.
Getrennt aufgenommen sind die 39 Todesopfer der Zwangsverschleppung. Bisher hat Schuttack
(Jahrgang 1922) in dieser Publikation die Russland- bzw. und
Baragandeportationen aus Alt- und Neusanktanna, Billed, Deutsch-Stamora,
Liebling, Lowrin und Neupetsch veröffentlicht. In Arbeit sind die Listen für
Großkomlosch und Lunga. Aber auch zahlreiche
weitere Beiträge dieser neuesten Ausgaben der Zeitschrift sind für Banater von
Interesse. So der über die Baragan-Deportation im Kreis Mehedinti (39 Gemeinden)
in der Doppelnummer, mit ergänzenden Details zu dem Ereignis des Jahres 1951.
So bringt die Autorin Ileana Mateescu die Entlassung konkret in Verbindung mit
der damaligen Begnadigung von Häftlingen und der Aufnahme Rumäniens in die UN,
keine Glanzleistung der damaligen Vereinten Nationen. Aufschlussreich sind
zum Thema vier vergleichbare sowjetische Deportationen (1940, 1941, 1949, 1951)
auf dem Gebiet des damaligen Bessarabien und aus der Nordbukowina. Staunen kann
man über die Angaben im Bericht über Bukowiner und Bessarabier in Kasachstan
heute, wo es sogar eine rumänische Kulturgesellschaft gibt. Der junge Historiker
Cosmin Budeanca veröffentlicht ein Interview mit der ehemaligen
Russlanddeportierten Maria C., die mit 18 aus dem Schiltal zwangsverschleppt
wurde, und stellt dem Gespräch einen Abriss zum Ereignis vor. Zu einem weiteren
tragischen Kapitel kann man im Heft 60 erschütternde Daten lesen: Zwischen 1982
und 1987 starben in Rumänien laut amtlichen Statistiken 3.185 Frauen an den
Folgen „illegaler“ Schwangerschaftsabbrüche, die Zahl der nach
Schwangerschaftsabbruch erfassten und untersuchten Frauen betrug im gleichen
Zeitraum 32.233! Lesenswert ist zu all diesen kommunistischen Verbrechen dann
die Rede des Staatspräsidenten Traian Basescu vor den beiden
Abgeordnetenkammern, in der er das damalige kommunistische Regime als
„ungesetzmäßig und verbrecherisch“ verurteilte aufgrund einer Studie von
Fachleuten. Luzian Geier |