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Dreikönig 2009 Die Heiligen Drei Könige So, wie das Christkind an Weihnachten erwartet wurde, waren es am 6. Januar die Heiligen Drei Könige. Die Kirche feiert das "Fest der Erscheinung Christi", Epiphanie genannt. Gruppen von Erwachsenen, später waren es Kinder, zogen durch die Straßen unseres Dorfes. Die drei Magier und Weisen
aus dem Morgenland waren die ersten, die das Jesuskind anbeteten und Geschenke
brachten – Gold, Weihrauch und Myrrhe. An diesem Tag wurde im Dorf das Weihwasser gesegnet und der Pfarrer begann mit der Segnung der Häuser. An die Eingangstür bzw. an die Türbalken wurde C+M+B geschrieben, das als Caspar, Melchior, Balthasar gedeutet wurde, aber für die lateinischen Worte "Christus mansionem benedicat" (Christus segne diese Haus) steht, und die Jahreszahl (20-C+M+B-09). Begleitet von Ministranten und dem Mesner, war an jedem Tag eine andere Straße an der Reihe. Es dauerte meistens über eine Woche, bis alle Häuser des Ortes gesegnet waren. Die Häuserweihe bot Gelegenheit zu einem Gespräch zwischen dem Pfarrer und den Gläubigen seiner Gemeinde. Unzählige Anekdoten leben über Jahrzehnte unter den Jahrmarktern fort. So kam es, dass der Pfarrer auch den Aufgang zum Speicher (Dachboden) segnen wollte, öffnete die Tür und da hatte sich der Hausherr versteckt. Die Scheu vor dem Pfarrer war auch bei Erwachsenen verbreitet. In den Häusern wurde in der Stube, wo der Christbaum
stand, eine weiße Tischdecke auf dem Tisch ausgebreitet, eine Kerze oder Wachsstock
sowie Streichhölzer zurechtgelegt. Mit ziemlich lautem Klingeln zogen Pfarrer und Ministranten ins Haus ein, die Familienmitglieder waren voller Erwartung und Ehrfurcht. In Reih und Glied wurde andächtig mit dem Pfarrer gebetet. Der Weihrauch, den er dann durch alle Räume versprühte, ließ den ganzen Tag die Segnung im Haus halten. Aus den Küchen kam ein angenehmer Geruch von Dreikönigkrapfen. Versteckt wurden in den Krapfen zwei verschiedene Münzen. Wer das Glück hatte, die erste Münze zu finden, wurde zum König, die nächste Münze bestimmte den Kaiser. Es war eine schöne unterhaltsame Zeit mit einfachen Mitteln. Der Brauch der
Heiligen Drei Könige wird in Deutschland von unseren
Enkelkindern als Ministranten weiter getragen. So ziehen am 6. Januar
tausende Kinder durch die Straßen. In diesem Jahr sammeln sie
Spenden für notleidende
Kinder in Kolumbien. Mögen unsere Landsleute die Heiligen Drei
Könige überall
willkommen heißen und unterstützen. An diesem Tag lebt
wieder ein Stück
Vergangenheit auf. Mögen die Sitten und Bräuche uns und
unsere Familien noch
lange begleiten. |