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Eduard Schneider ist 70 Jahre alt geworden



Ein unermüdlicher Sachwalter unseres Kulturerbes wurde 70
Eduard Schneider widmete Jahrmarkt 1984 ein Gedicht


Schneider

Am 10. Mai beging der bekannte und geschätzte Publizist, Literaturkritiker und Autor Eduard Schneider in München seinen 70. Geburtstag. In zwanzig Jahren als Kulturredakteur der ehemaligen Temeswarer Neuen Banater Zeitung und weiteren über 20 Jahren als Mitarbeiter des Südostdeutschen Kulturwerks/ikgs München hat er entscheidende Erfolge wie Umbrüche in beiden Institutionen mit getragen. Mit diesem Jahr 2014 hat der Rentner als Herausgeber der Zeitschrift „Spiegelungen“ aufgehört und wird nun mit seiner Ehefrau Hanne (geborene Rückert aus Guttenbrunn) seinen Ruhestand in Neu-Perlach bei München begehen, als lieber Opa für die drei Enkelkinder.

Die Schneider-Vorfahren von Eduard stammen aus Jahrmarkt, mit dieser Gemeinde verbinden ihn indirekt auch die langjährige Freundschaft und Arbeitsgemeinschaft mit Luzian Geier in einem kleinen Büro bei der NBZ. Schneider debütierte 1981 im Temeswarer AMG-Literaturkreis mit Gedichten. Eines der vielsagenden Gedichte von damals, „Unser Haus“, wollen wir hier den Lesern bekannt machen, erstveröffentlicht wird auf unserer Seite das Gedicht, das er Jahrmarkt und Luzian Geier 1984 gewidmet hat: „Jahrmata oder die Rast am Lukinbach, damals“ (alle Nachdruckrechte beim Autor und der Heimatgemeinschaft Jahrmarkt). Das Bild zeigt Schneider vor genau zehn Jahren bei einem Vortrag im Mai 2004 in München, als das Südostdeutsche Kulturwerk, dessen letzter Geschäftsführer Schneider war, eine Tagung dem früheren NBZ-Chefredakteur Nikolaus Berwanger gewidmet hatte. Foto: L. Geier
 
 
Eduard Schneider
 
Unser Haus
Deine Windmühle,
Don Quijote,
hat uns längst auf ihre Flügel
gehoben.
Ein Wind ist aufgekommen,
und sie drehen sich immer schneller,
die Flügel.
Der Mühlstein knirscht.
Frag mich nicht, was gemahlen wird.
Die Fliehkraft ist unser Haus.
(Aus Neue Banater Zeitung vom 26. April 1981)
 
 
Eduard Schneider
 
Jarmatha oder die Rast am Lukinbach, damals
Feldher
ein Weg, ufernah.
Im Gras: dein Brotbeutel, ein leerer Krug.
Du kniest nieder, Bruder.
Die Wellen spülen dein Gesicht
ins Ungewisse, sie spiegeln
dein Geschick.
 
Krötengeschrei
im Röhricht, und Wasservögel.
Die hohe Wolke, rotgerandet, schimmert
wie ein fahler Ruf
über Rodung, Schilf und Saat.
 
Von drüben her, die Glockenklänge,
groß,
erschüttern Krume und Kern:
Sie heilen den Harm deiner Hände und
erhellen die Stirn.
 
Du siehst, noch fern,
die geduckten Dächer des Dorfes:
Ein Umriss der Geborgenheit.
 
Nah das neue Feld.
 
Du hast gesät, sie
werden ernten.
 
Bruder, das war dein Tag.