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Was Ruhestätten alles erzählen

Was Ruhestätten alles „erzählen"
Alte Grabfotos erinnern an Jahrmarkter Opfer des Ersten Weltkrieges/ Drei Beispiele zum Gedenken
Von Luzian Geier


Die Gemeinde Jahrmarkt verdankt ihrem seinerzeitigen Dechantpfarrer Franz Demele ein für das Banat einzigartiges Manuskript über die Gemeinschaft und den Ersten Weltkrieg, einschließlich über das Leben der Daheimgebliebenen. Erst spät wurde hier in Deutschland ein Buch daraus dank der Heimatortsgemeinschaft. Natürlich konnte der Pfarrer nicht in alle Familien Einblicke geben und nur in seltenen Fällen auf Einzelschicksale eingehen. Nach Demele wurde zu dieser Notzeit und Thematik nur wenig festgehalten, die letzten Zeitzeugen, die berichten konnten, sind schon alle in der Ewigkeit. Zu den wenigen Quellen, die noch ausgeschöpft werden können, zählen unsere Banater Friedhöfe, die dank der österreichischen und banatdeutschen Tradition der Familiengräber bis in unsere Tage noch recht gut erhalten sind. Die geplante Dokumentation der beiden Jahrmarkter Friedhöfe, so lange sie diese Aussagekraft noch haben, müsste dringend in Angriff genommen werden. Was Grabsteine alles „erzählen“ können zum früheren Leben in der Gemeinschaft sei hier Anhand dreier Beispiele angeführt, die zeigen, dass diese Ruhestätten eine Art Archive sind. Die drei wurden deshalb ausgewählt, weil die Kriegsopfer bis in die Gegenwart bildlich auf dem Stein zu sehen sind.


Um jedoch die Friedhöfe zumindest so wie sie heute noch sind in Bild und Wort festzuhalten, sollte nicht nur archiviert, sondern auch eine Publikation angefertigt werden für die, die nach uns kommen. Ansonsten gehen aussagekräftige Quellen verloren, die sehr wichtig sind für die Dokumentation des Alltäglichen, des Familien- und Gemeinschaftslebens.

Mit diesem ersten Beitrag soll im Gedenkjahr 2018 aber auch daran erinnert werden, was dieser „große Krieg“ für die Geschichte der Gemeinde und des Banats bedeutete, wie auch konkret an die Geschehnisse vor 100 Jahren, als die Völker Europas kriegsmüde waren und der Wunsch nach Frieden immer stärker wurde, was sich im sogenannten „Brotfrieden“ vom 9. Februar 1918 mit der Ukraine und mit dem Frieden der Mittelmächte mit der Sowjetunion am 3. März in Brest-Litowsk zeigte. Damit schwiegen die Waffen nur an der Ostfront, das Sterben ging weiter bis zum Waffenstillstand im Spätherbst. Ganz Europa befand sich jedoch schon vorher in einem Zustand ungelöster Konflikte, die dann auf lange Sicht die aufgezwungenen Friedensverträge nicht lösen konnten.

Mit diesem Beitrag und den nachfolgend beigefügten Beispielen wollen wir seitens des Vorstandes der Heimatgemeinde erneut aufrufen, an der Friedhofdokumentation mit zu wirken und zu helfen, auch das Interesse mitzuteilen an einer möglichen Buchveröffentlichung.

BFG