Früher wurde die Winterzeit als Ruhe und Erholung von den Feld- und Gartenarbeiten des zurückliegenden Jahres genutzt. Zeit fand man in den kalten Tagen auch genügend um sich zu unterhalten, besonders nach den weihnachtlichen Festtagen.

Die Feuerwehr organisierte den Feuerwehrball mit Theater und Musik, die Musikkapellen boten die traditionellen Musikantenbälle. Beliebt war ebenso der Rekrutenball. In der Faschingszeit organisierten die einzelnen Gassen ihre Bälle, Eckball genannt. Es ging lustig zu, es wurde getanzt, getrunken und viel Schabernack getrieben. Peter Oberle hat viele Fotos aus dieser Zeit gesammelt.

Mit viel Freude wurden Theaterstücke einstudiert und mit schauspielerischem Spaß vorgeführt. Bekannte Stücke, wie: Genoveva, Heimkehr, Ohne Titel und viele andere gefielen dem Publikum.

Schneereiche Winter lockten die Jahrmarkter an die Abhänge zum Schlittenfahren. Spaß hatten auch die Erwachsenen, die Tischler der Handwerkergenossenschaft, Jung und Alt, beteiligten sich mit selbst gezimmerten großen Schlitten am Wettfahren. Glühwein, Schnaps und gebratene Bratwurst begleiteten das feucht-fröhliche Fest. Nicht zu vergessen ist die „Spinnstube“ und das „Maje gehn“ in der Winterzeit. Da wurde Mais gekocht und Patschkukuruz (Popkorn) verspeist.

Einen beachtlichen Platz nahm die Faschingszeit ein. Das ganze Dorf war auf den Beinen. Hervorzuheben sind hier die Johannigasse und die Tischlerei, die mit interessanten Masken das Bild der „Fasnacht“ bereicherten. Traditionsgemäß gab es einen Schwabenball, an dem unsere schöne Jahrmarkter Tracht gezeigt wurde.

Der Winter ist geblieben, die Art Feste zu feiern hat sich gewaltig verändert. Keine Spur von winterlicher Auszeit. Zu jedem Wind und Wetter sind wir ausgerüstet und stürmen die Zeit in unaufhörlichem Wandel.

Die Erinnerung an diese Nostalgie lässt wenigstens unsere Gedanken entschwinden in eine Zeit die hart, aber herzlich war.