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Russlanddeportation 1945 - 2013


Gedenkveranstaltung zur Russland-Deportation
am Samstag, 12. Januar in Ingolstadt



Landsmannschaft der Banater Schwaben e.V.

Landesverband Bayern und
Kreisverband Ingolstadt
     
Einladung
 
zum Gedenken an die Deportation der
Deutschen aus Südosteuropa zur Zwangsarbeit
in die Sowjetunion im Januar 1945 am Gedenkstein
„Den Toten des Deutschen Ostens 1945“
im Luitpoldpark in Ingolstadt

  
am Samstag, 12. Januar 2013, 14.00 Uhr
 
Bläserquartett
 
Aus den Aufzeichnungen eines ehemaligen
Deportierten: Johann Metzger

Bläserquartett
 
Gebet und Segen: Pfarrer Peter Zillich,
Geistlicher Beirat des St. Gerhardswerkes

Bläserquartett
 
Erinnern als Vermächtnis: Peter-Dietmar Leber
 
Kranzniederlegung
 
Bläserquartett: Ich hatt' einen Kameraden
 
Teilnahme der Fahnenabordnungen erbeten
 
Landesvorstand               Kreisvorstand
                        Bayern                              Ingolstadt

Magdalena Loris
Magdalena Loris aus Jahrmarkt im Banat am Grab ihrer
Schwester Anna Glassmann, die im Alter von 18 Jahren in
Novotroizk in der Deportation starb.

Foto: Heimatortsgemeinschaft Jahrmarkt


Gedenkstein
Gedenkstein „Den Toten des Deutschen Ostens 1945“,
errichtet 1968 im Luitpoldpark,
Ende der Parkstraße,
in 85051 Ingolstadt.
Foto: Anton Potche




Russland-Deportation 1945

Deportierte
Deportierte am Anfang der Deportation

Deportierte
Die gleichen Leute vor der Entlassung

Längst sind die meisten der Deportierten, unsere Mütter, Väter und Verwandte nicht mehr. Die Erinnerung an die grauenhafte Deportation am 14. Januar 1945 nach Russland aber lebt auch mit uns weiter. Ein dunkles unvergessliches Kapitel in der Geschichte unserer Banater Schwaben.

Verarbeitet wurden diese Erlebnisse fast nie. Bis ans Lebensende begleitete das Gefühl von Hunger, Durst, Schläge, Kälte und harter Arbeit die oft fünf Jahre dort ausharrenden Menschen.

Johann Probst hat es gewagt, hat seine damaligen Erlebnisse aufgeschrieben. Hier ein Ausschnitt aus seinen Aufzeichnungen:

Bericht über meine Verschleppung nach Russland - Der Anfang
Von Johann Probst, Jahrmarkt/Crailsheim


Am 14. Januar 1945 wurden mein Vater und ich – Johann Probst, Jahrgang 1927, – von Soldaten eines russischen und rumänischen Militärkommandos festgenommen. Wir wurden in die Zigeunergasse geführt und sowjetischen Posten übergeben. Dort waren wir zwei Tage in Häusern eingesperrt und wurden zum Schluss in Lastwagen abtransportiert, obwohl der Bahnhof ganz nahe war. Meine Mutter ist in der Zeit oft in die Zigeunergasse gekommen und hat etwas von daheim zum Essen mitgebracht. Sie hoffte immer, dass sie uns nicht wegführen werden. Aber das war ja schon längst anders beschlossen. Die letzten Worte zu meiner Mutter waren: Ich komme bald heim.

Leider kam alles anders als gehofft: Wir wurden nach Temeswar transportiert, in Viehwaggons eingepfercht und dann ging die Fahrt los Richtung „Russland“, in die damalige Sowjetunion. Achtzehn Tage dauerte es, bis wir im Donbas im Lager Nowotroizk (Lager Nr. 61948) angekommen waren.

Allein aus der Gemeinde Jahrmarkt, die im Jahr 1944 etwa 4750 deutsche Einwohner zählte, traf das schwere Los der Verschleppung 834 Personen: 453 Frauen und Mädchen sowie 381 Männer und Jugendliche. An diesem schrecklichsten aller Tage wurden allein in Jahrmarkt 188 Mütter von insgesamt 331 minderjährigen Kindern gewaltsam getrennt. 705 Männer waren damals zudem in der rumänischen oder in der deutschen Armee bzw. in Kriegsgefangenschaft. In der Gemeinde blieben 3200 Personen zurück, fast nur Alte und Kinder. Der Zweite Weltkrieg war ja noch nicht zu Ende.



Unvergessen in der Erinnerung der Kinder
Zwei Ausschnitte zur Deportation in die Sowjetunion aus den Aufzeichnungen für das geplante Buch über die Gassen und Häuser in Jahrmarkt

Fast 70 Jahre nach der Zwangsverschleppung von Volksdeutschen in die Sowjetunion zu Wiederaufbauarbeiten - darunter mindestens 70.000 aus Rumänien - liegen zahlreiche Berichte von Betroffenen darüber vor. Wertvolle Forschungsarbeiten brachten wesentliche Antworten auf Fragen, die von den Verschleppten selbst nicht beantwortet werden konnten. Wir wissen heute, dass die Sowjetunion einen besonderen Gefangenen-Typus geschaffen hatte, die Kategorie „Internierte und mobilisierte (Volks)Deutsche“ (nach Prof. Stefan Karner, Graz), den es bis dahin nicht gab und der es ihnen ermöglichte, diese außerhalb der gültigen internationalen Vereinbarungen zu behandeln. Es war eine politische Maßnahme. Diese Gefangenen-Kategorie gab es in der eigenen sowjetischen Rechtsprechung bis dahin nicht, was leider auch heute von höchsten Justizforen in Rumänien nicht so gesehen wird (Siehe: Urteil zu Entschädigung politische Verfolgter Nr. 15 vom 12. November 2012, veröffentlicht im Amtsblatt Rumäniens 837/12. Dezember 2012).


Die Zahl der Zeitzeugen wird sehr schnell immer kleiner. Aus dem Banat sind es schätzungsweise noch 3500 Überlebende, in der Südbukowina (Rumänien) waren es bis im Spätherbst des Vorjahres noch genau zehn, bei der Gedenkfeier am Sonntag, dem 13. Januar, konnten noch sechs Namen genannt werden.

Dieser Sachverhalt ist mit ein Grund, nun dringend die indirekt, aber doch hart Mit-Betroffenen zu befragen, die zu Hause verblieben waren, die ohne Ehemann, Ehefrau, ohne Mutter oder Vater in der sonst schon schwierigen Kriegs- und Nachkriegszeit leben mussten. Die Kinder von damals zählen inzwischen auch schon zu den Senioren. Ihre Schwierigkeiten und Sorgen - bei vielen ein lebenslanges Trauma durch Verlust eines Elternteiles oder gar beider Eltern - sollten nicht vergessen werden. Es gilt einen Teil des Gemeinschaftsschicksals fest zu halten für die, die diese Zeit nicht miterlebt haben und sonst heute oder später manches nicht verstehen oder nachvollziehen können. Als Beleg dafür zwei kurze Ausschnitte aus Texten, die für das geplante Buch über Jahrmarkter Gassen, Häuser und Familien niedergeschrieben wurden. (Luzian Geier)

(Siehe auch auf dieser Hompage das Erinnerungsbuch: Heidecker, Mathias: Deportation 1945. Mit Sechzehn nach Russland verschleppt. München 2001. Das Buch hat 256 Seiten und ist zu bestellen bei Fam. Heidecker: Tel. 089/3113866. Preis: 15 Euro.)


Die schlimmst Zeit: Mei Mottr is in Leipzig gstorb
Uffgschrieb vum Seiwerts Liss (Knecht), e 34er Johrgang, for des Johrmarker Gasse-Buch

Als hät mei Mottr's gspeert, dass es eehre Kinn aa ball so geht. Die schlimmst Zeit for die Banater war net weit. Es war de 14. Jäner '45. Morjets frieh is unser Nochberschbu, der Mersdorf Ludwig (meehr hun Dudie zu eehm gsaat) zu uns rin kumm un hot zu meiner Mottr gsaat: De Vattr hot mich gschickt, ich soll soon, dass du un ich uff Russland misse. Du sollst e Rucksack phacke mit warmem Gwand un Esse. Die Mottr hot gephackt bis der Sack voll war, do ware se aa schun an unsrem Haus. Unser Mottr hot am Fenster gstan un eehre Phanz ghal vor Schmerze. Sie war ganz zammgezooh vor Ängste. Ich vergess des Bild mei Lewe net. Die sin nooh doch bei uns langst gang zu Mersdorfs. Dort hun se de Ludwig gholl, er war so jung, 17 odr 18 Johr alt. Unser Mottr hot sich hingekniet, die Händ gfalt un gebet un meehr Kinn hun mit gebet. De Mersdorf Ludwig hät net unbedingt gehn breiche. Sei Vattr war Vize-Notar un der hät ne schun unnerbringe kenne. Awwer er hot gsaat, er geht mit seine Kumrade. Er war de eerscht, der in Russland gstorb is. Des Laad von de Eldre war unbeschreiblich. E Johr späder is sei Vattr gstorb, de Verlust um de Sohn war zu groß.


Mei Mottr un meehr Kinn hun uns zu frieh gfrait. Acht Täch späder, es war de 22. Jäner '45, sin ich wackrich wor, weil die Mottr Licht gemach hot. Ich hun se gfroot, Mottr wu gehst'n hin, un sie hot gsaat, in die Kerch. Nooh hun ich gsaat, ich will mit gehn. Druff sie, es is schun spät, bis du fertich bist, kumme mer alle zwaa zu spät, morje Frieh weck ich dich friehjer un nooh kannst mitgehn. Ich versprech's der. Awwer des morje Frieh is niemols meeh kumm. Kaum war die Mottr fort, hot's an de Teer gekloppt. Ich sin uffgstan ohne Ängste, hun die Teer uffgemach un sin arich verschrock. Vor der Teer hun e russischer Saldat un e rumänische Schandar gstann. Der russisch Saldat hot e Gwehr ghat, was e Kind schun verschreckt. Nooh hot der rumänisch Schandar gsaat „Unde e mama – wo ist die Mutter?“ Mein Gott, was war ich stolz, dass ich schon gewisst hun, wie rumänisch Kerch haaßt. Ich hun gsaat „la biserica“. Nooh hot der gsaat rumänisch, wann se kummt, soll se do bleiwe. Unser Mottr hot schun gekrisch, wie se aus der Kerch kumm is. E Fraa, der eehre Tochter aa in der Kerch war, hot laut in die Kerch geruf: Mrijan, die Russe sin do bei uns, sie wolle dich hole, kumm hom. Mei Mottr hot so schun gewisst was kummt, weil's aa eehre Johrgang, e 13er, war. So hot unser Leidensweg ongfang. Die Russe sin nochmol kumm un hun uns es Liebste gholl, was meehr hade, unser fleißichi Mottr, die sich gsorcht hot um uns drei kloone Kinn. Es klennst war vier Johr alt. Meehr ware mit der 85 Johr alde Urgroß'che jetz loonich. Nooh sin unser Groß'che un Onkel kumm un hun uns uffgetaalt. Zum Onkel die zwaa Kloone, ich zu de Groß'che.

Un noch etwas vergess ich nie. Ich war mit meiner Tant in der Lukin uff der anner Seit vun Greife eehre Gärtnerei. Uff oomol ruft's Mrijan, Wess Bawi, die Glocke leide, heert wie scheen se leide, de Kriech is aus. Es war der 8. Mai '45.

Mei Tant, die Seiwerts Wess Bawi, war e frommi Fraa, sie hot sich hingekniet un gebet. Sie had zwaa Buwe im Kriech, un in mei'm Innere – ich war 10 Johr alt – hot's gsung: Jetz kummt mei Mottr aus Russland. Des Glick kann ich net vergesse. Awwer es war net so. Mei Mottr war noch zwaa Johr in Russland. Sie war schwer krank, is in e Kranketransport kumm un uff Leipzig gschickt wor. Sie war schun halwer tot, is noch in's Spital kumm, mer hot awwer nemmi helfe kenne. Nooh phaar Monet is se gstorb, weil se zwaa Lecher in de Lunge had. Un meehr drei Kinn ware arich traurich.
 
 
Mei Vattr is im 46er m'im Kranketransport kumm
Uffgschrieb vum Sehlersch Margret (Heckmann) for sei Mottr Anna Seibert, e 30er Johrgang

Mitte Jäner, im 45er Johr, war schun wedder was im Gang un nix Gudes. Do war bal e jeds Haus betroff in Johrmark, do sin die Leit nemi drvun kumm, wie manche vun der Front. Im Lothringe is die links Seit un in dr Zigeinergass die rechts Seit Heiser ausgeroomt wor. Die Leit hun aus de Heiser misse, es hot sich niemand ausgekennt, was des haast odr was do kummt. Es is nor vill gereed un spekuleert wor.

Am 14. Jäner im 45er, e Sunntach, morjets um finef Uhr is die Großje aus dr Karslgass dorch de Garte gelaaf kumm un hot gsaat: Schnell versteckle, die gehn vun Haus zu Haus un holle die Leit mit. De Wiesersch Vettr Josep vun unne hade se schun mitghol. Sie hun an de Heiser gekloppt, in alle Gasse vum Dorf. Es ware bewaffnete Saldade un ooner had die List mit de Persone vum Haus, wu mitkumme hun misse. Sie hun gsaat oonziehe un for 3-4 Teech Esse inphacke un glei mitkumme. Wie se e Haufe beinanner hade, hun se die im Lothringe un in der Zigeinergass in de Heiser abgeliwwert. Immer mit gstellt'm Gwehr. Do ware se nooh in de leere Zimmre, 50-60 Leit in oom Raum, nix drin, bis se nooh mol naachts abtransporteert sin wor. In de Ohre des Jammre un Kreische vun de Drhomgebliebne. Es hot aa mei Vattr betroff. Die vier Teech, wo die Leit im Lothringe ware, is mei Mottr dort geblieb un ich sin nunner un hoom gelaaf, hun mit dem große Rucksack, der wu vorher de Holzsack war, Esse un dickes Gwand hingschleppt. Der lang Sack hod mer immer in die Knies'keile gschlaa. Es Glick war de Koch, de Vasile vun de Elev, wu noch do war. Der hot mer aa noch gholf inphacke, er hot mer aus eehre Kich Fleischkonservebiechse un Theepulver mitgeewe. Mei Vattr war for phaar Teech gut versorcht mit Esse. Weil die Zahl net voll war, hun die Saldate nooh noch Leit mitghol, die wu eehne grad iwwer de Weech gelaaf sin.

Mei Vattr war bal zwaa Johr in Rußland. Drhom in dr Hinn'reih hot's awwer misse weider gehn. Do hun mer uns dorchgschlaa, do war die Bauersch-God, unser Mottr, un meehr zwaa Meed, es Margret un ich. Oons hot immer misse in die Karlsgass gehn oweds zu dr Groß'che schloofe, die war dort loonich. Es hot ghaas, Kurasch verloss mich net. Es war gar kaa Zeit zu iwwerleeje.
 

Ein Blick auf die Feierlichkeiten und Kranzniederlegung an den Gedenksteinen in Ingolstadt

Dank an Margarethe und Ladislau Szekeres für die Besorgung und Niederlegung des Blumengebindes für die HOG Jahrmarkt am Gedenksein im Josef Nischbach Haus. Dank auch an alle Mitwirkenden beim Seniorenchor,
Susanne Sehler, Helga Lannert, Susanne Tasch, Katharina Rosner, Josef Kronenberger, sowie Gratulation zur Ehrenurkunde.

Allen anwesenden Zeitzeugen, unseren Jahrmarktern Anna Muth und Elisabeth Häcker einen geruhsamen Lebensabend.

Allen sonstigen Jahrmarktern: Elisabeth und Niki Häcker, Magdalena Reb, Susanne Tassinger, Elisabeth Gries und Kathi Scheuer, Anna Sehler ein Dank für ihr Kommen.

Katharina Scheuer besonderen Dank für die Fotos von der Veranstaltung.
 
                                                                                                                      Helene Eichinger

Ingolstadt
Am Gedenkstein in Ingolstadt

Ingolstadt
Bläserquartett

Ingolstadt
Jahrmarkter

Ingolstadt
Am Gedenkstein im Josef Nischbach Haus

Ingolstadt
Ehrenurkunde für Banater Seniorenchor

Ingolstadt
Zeitzeugen: vorne links Anna Muth, hinter ihr Elisabeth Häcker

Ingolstadt
Jahrmarkter Landsleute

Ingolstadt
Kranz der HOG Jahrmarkt



In Reschitza, Russlanddeportationsgedenkfeierlichkeiten
Erwin Josef Ţigla
 
Am Mittwoch, den 16. Januar, fanden in Reschitza die Gedenkfeierlichkeiten zur Russlanddeportation der Rumäniendeutschen statt, seit dessen Beginn in diesem Januar 68 Jahre vergangen sind. Heutzutage leben noch im Banater Bergland 92 Russlanddeportierte oder dort Geborene, davon 42 in Reschitza.

Begonnen hat das Gedenken in der römisch-katholische „Maria Schnee“-Kirche im alten Stadtteil Reschitzas, mit einen Requiem, konzelebriert von Pf. József Csaba Pál, Erzdechant des Banater Berglands, und von Pf. Virgil Fechetă, Pfarrer in Slatina-Temesch. Im Geiste der Ökumene, die im Banater Bergland praktiziert wird, nahm am Requiem auch Pf. Egon Wonner, evangelischer Pfarrer des Banater Berglands, teil.

Das Requiem wurde musikalisch an der Orgel von Prof. Christine Maria Surdu begleitet. Nikolaus Rudolf  Pilly, Vorsitzender des Deutschen Forums in Kalan, Kreis Hunedoara, spielte zwei Lieder auf seiner singenden Säge.

Zum Schluss des Requiems sangen alle das Russlanddeportationslied „Tief in Russland bei Stalino“.

Beim 1995 im „Cărăşana”-Park errichteten Denkmal der Russlanddeportierten, das erste in Rumänien nach der Wende, folgte eine Gedenkfeierlichkeit. Nach Einführungsworten von  Erwin Josef Ţigla, Vorsitzender des Demokratischen Forums der Banater Berglanddeutschen, folgten Gebete von Pf. József Csaba Pál und Pf. Egon Wonner, und danach, während dem das Russlanddeportationslied gesungen wurde, wurden Blumenkränze von den Teilnehmerdelegationen niedergelegt. Darunter war auch die Delegation des Kreisrates Karasch-Severin unter der Leitung von Ion Imbrescu, Generalsekretär des Kreises.

Am Requiem und an der Gedenkfeierlichkeit nahmen teil Russlanddeportierte und deren Nachkommen und Vertreter aus Diemrich, Dognatschka, Eisenmarkt, Ferdinandsberg, Kalan, Lugosch, Nadrag, Reschitza und Steierdorf - Anina.

Anschließend folgte ein gemeinsames Mittagessen im „Frédéric Ozanam“-Sozialzentrum der Reschitzaer Vinzenzgemeinschaft, von deren Mitgliedern vorbereitet.

Der zweite Tag der Gedenkfeierlichkeiten 2013, der 17. Januar, vereinte am Nachmittag alle Interessenten und die Presse in der Deutschen „Alexander Tietz“-Bibliothek. Im Programm stand die Präsentation des Dokumentarfilms „Reşiţa - memoria deportării“ („Reschitza - das Gedächtnis der Deportation“), eine Produktion der Reschitzarerin musikalisch vom „Cornelia Dunăreanu, Chefredakteurin des Banater Bergland-Fernsehens „Banat TV“,Franz Stürmer“-Chor (Dirigent. Prof. Elena Cozâltea; an der Orgel: Walter Karl Fleck), umrahmt.

Nach der Einführung durch den DFBB-Vorsitzenden folgte Cornelia Dunăreanu, die über das Projekt, in dessen Rahmen der Film gedreht wurde, Einzelheiten berichtete. Das Projekt hieß „Das Gedächtniss der Zwangsarbeit der Deutschen aus Rumänien in der Sowjetunion“ („Memoria muncii forţate a etnicilor germani din România deportaţi în URSS”) und wurde finanziert durch EACEA - P7 - Europe for Citziens Programme - Action 4 - Decision 2011 - 3342 / 001 - 001. Projektmanager war Univ.-Prof. Dr. Lavinia Betea von der „Aurel Vlaicu“-Universität in Arad.

Der „Franz Stürmer“-Chor sang zwei Russlanddeportiertenlieder, die die Atmosphäre im übervollen Begegnungssaal der Bibliothek allgemein beeindruckte.

Für diesen Nachmittag wurde auch eine kleine Malerei- und Graphikausstellung mit  Arbeiten von Anton Ferenschütz und Franz Binder vorbereiten, mit Themen aus der Deportation, die sie selbst miterlebt hatten.

Im Saal waren anwesend u. a. gewesene Russlanddeportierte, dort Geborene, Familienmitglieder und Freunde, Lehrkräfte, Politiker, Direktoren und Vertreter mehrerer Kulturbehörden des Kreises Karasch-Severin.

Reschitza
Reschitza



Einladung zur Eröffnung der Ausstellung:
Schwarze Pfingsten: Deportation in die Baragan-Steppe 1951-1956
am 25. Januar 2013 um 18:30 Uhr im Rumänienhaus in München
(bitte anklicken)
Baragan


Die Ausstellung „Schwarze Pfingsten – Deportation in die Baragan-Steppe 1951–1956“ wird am 25. Januar um 18.30 Uhr im Generalkonsulat Rumäniens in München (Richard-Strauss-Straße 149) eröffnet. Die vom Internationalen Zentrum für Kommunismusforschung Bukarest zum 60. Jahrestag der Baragan-Deportation realisierte und von dessen Direktor Romulus Rusan gestaltete Dokumentationsausstellung wurde bisher in mehreren Städten Rumäniens gezeigt. Mit Unterstützung des Rumänischen Kulturinstituts in Berlin wurde auch eine deutsche Fassung erarbeitet, die bisher in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen und im Haus der Donauschwaben in Sindelfingen zu sehen war und nun in München Station macht. In die Ausstellung wird der Journalist Luzian Geier einführen. Veranstalter sind das Generalkonsulat Rumäniens in München und die Landsmannschaft der Banater Schwaben.