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Tagung in Ulm, März 2010 Tagung der Vorsitzenden der Landes-Kreisverbände und der Heimatortsgemeinschaften am 13. und 14. März 2010 in Ulm, Patenstadt der Banater Schwaben
Im Mittelpunkt des Treffens steht die Ansprache des
Bundesvorsitzenden Bernhard Krastl. Er informierte über die Aktivitäten des
vergangenen Jahres. Im Zusammenhang mit der Nobelpreisträgerin Herta Müller
sagte er: Denunziation war nie das Prinzip der Banater Schwaben. Über Kunst und
Literatur kann man streiten. So ist „Atemschaukel“ ein wichtiges Werk, das unsere
Volksgruppe in die Weltöffentlichkeit rückte. Zu den Vorwürfen der Securitate
soll weiterhin Aufklärungsarbeit geleistet werden. Hilfen ins Banat werden
weiter getätigt.
Zu Gast bei dem Treffen war Bischof Martin Roos aus Temeswar. Er stellte die Diözese Temeswar vor, mit 150.000 Katholiken und 75 Priestern. Die Priester müssen in mindest zwei oder drei Sprachen ausgebildet sein, um den Anforderungen der Katholiken in ihrer Sprache gerecht zu werden. Es sind 8 Sprachen erforderlich: deutsch, rumänisch, ungarisch, bulgarisch, serbisch, kroatisch, slowenisch und zigeunerisch. Hervorgehoben wurde die Caritasarbeit im Banat, die von Bischof Augustin Pacha und Prälat Josef Nischbach 1947 gegründet wurde. Nach der Wende leisteten die Armenküchen, Kleiderkammern, Kinderheime und Hospize eine gewichtige Rolle im Leben der verbliebenen Landsleute. Eine große schwere Hypothek stellen die vom Zerfall bedrohten Kirchen und Pfarrhäuser dar. In Zukunft sollen diejenigen Gebäude erhalten werden, die noch gebraucht werden können. Eine Pfarrgemeinde muss mindestens 100 Gläubige haben um erhalten zu bleiben. Diese Kirchen teilen sich das Benutzerrecht mit anderen Konfessionen, zum Beispiel Griechisch Katholisch, wie in Jahrmarkt. Unterstrichen wurde die Rolle der Jugendseelsorge. Eine Maßnahme zur Aktivierung der Jugendarbeit ist die Neugestaltung der Wallfahrten in den Dom zu Temeswar und nach Maria Radna, die der Arbeit Auftrieb geben. Das Glaubensleben ist eng verbunden mit der Geschichte des Banats. Bildungshäuser sind gut besucht. Das von Lippa funktioniert gut. Es wären noch zwei weitere in Planung, die aus finanziellen Gründen noch nicht realisierbar sind. Wichtig war Bischof Roos auch das Thema Friedhof. Der Friedhof ist Eigentum der Dorfgemeinschaft und nicht der Kirchengemeinschaft. Es wurde eine neue Friedhofsordnung erlassen, die aber noch nicht eingeführt ist. Sie wird in der Banater Post veröffentlicht werden. Es gibt verschiedene Überlegungen und Beispiele Friedhöfe in verschiedenen Formen zu erhalten. Im Diözesanarchiv gibt es wichtige Abteilungen mit Akten des Domkapitels, Akten der eigenen Pfarreien, Konfessionelle Schulen, Kopien der Matrikelbücher und Fotomaterial aus dem Glaubensleben. Die Aufarbeitung der Vergangenheit des Bistums wurde im ersten Band der Geschichte 2009 herausgegeben, Band 2 soll demnächst folgen. Zu Kirchenrenovierungen, Instandsetzung und Erhalt sagte Bischof Roos folgendes: Die Ausrichtung geht mehr in Richtung Personen und weniger in Gebäude. Zuschüsse sind erst mit einer Zusage verbunden, abgerechnet wird nach deutschem Recht. Anträge für die Renovierung einer Kirche sollten bis Ende Februar eines Jahres eingehen. Als erstes werden die Dächer in Ordnung gebracht. Die Aufgaben im Banat sind nicht einfach. Mit folgendem Satz endete der Vortrag von Bischof Roos: „Dort Zeugnis vom Glauben geben, wo uns Gottes Vorsehung hingestellt hat, mit Treue und Ausdauer im Dienst für uns alle.“ Viele Landsleute halten hier in Deutschland ihre alte Heimat in Ehren, indem sie in Banater Chören singen, Tanzgruppen angehören, Lesungen besuchen, Treffen organisieren. Der Kreis Karlsruhe wurde von Werner Gilde mit unterhaltsamen Fotos von ihren Aktivitäten vorgestellt. Der HOG Billed sei hier besonders gedankt. Die HOG Hatzfeld wurde von Sepp Koch mit einer schönen DVD auf einer Ansichtskarte vorgestellt. Die Hatzfelder pflegen guten Kontakt mit ihrer alten Heimatgemeinde. Die Jugendarbeit auf Bundesebene ist in guter Hand, gemeinsam ist es möglich unser Brauchtum und unsere Banat-Schwäbische Kultur weiter zu erhalten. Jürgen Griebel gestaltet eine neue Internetseite für die Landsmannschaft der Banater Schwaben. Die Feststellung, dass die vielseitigen Menschen sich für eine gemeinsame Sache einbringen sollten, bereicherte nach meinem Ermessen die ganze Tagung. Der Tenor der Zusammenkunft ist: „Nur gemeinsam sind wir stark.“ Beim Pfingsttreffen in Ulm haben wir die Gelegenheit zu unseren Wurzel zu stehen, durch unsere Teilnahme die Gemeinschaft stärken. Bei der Tagung wurden die Vorsitzenden über das neue Gesetz 221 informiert. Genaue Angaben erfolgen noch in der Banater Post. Entsprechende Anträge für Schadensersatz kann man in Rumänien erhalten. Die Beantragung einer Entschädigung ist eine private Angelegenheit, sie sollte auch als solche verstanden und ausgeführt werden. |