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2020



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2019


Spiel und Sport: Kindergarten und Schule in Jahrmarkt
Von Marianne Kronenberger-Neda, Braunschweig

Schon als Kinder und Jugendliche haben wir immer zusammengehalten. Als über sechzig Jährige können wir das immer noch, obwohl die geografische Lage nicht gegenüber heißt, sondern viele Kilometer lange Entfernung.

Die Erinnerungen an den Kindergarten und besonders an die Schule sind noch sehr lebendig, genau so wie an die schönen Spieltage in den Ferien.

Der Kern unserer Spielgruppe („Reih“) bestand aus Helen, den zwei Higelcher, Schandorsch Kati, den zwei Miele-Med, manchmal waren noch andere dabei. Auch zwei Buben sorgten manchmal für Abwechslung. Gespielt wurde hauptsächlich in den Ferien, die Sommerferien waren lang. Drei Monate dachte man nicht an Schule und Hausaufgaben. An einem schattigen Platz wurden alle Spielsachen zusammengetragen, gleichmäßig verteilt, wenn auch nur Maiskolbenpuppen, war es immer lustig, „scheen“.

Da ich fast mein ganzes Leben in Schulen verbracht habe, ergab sich oft die Gelegenheit, etwas von unserem Schulleben zu erzählen.

Um die Entwicklung kurz zu beschreiben sagte ich immer: Meine Oma hat damals im Banat in der Schule Deutsch und Ungarisch gelernt, meine Mama nur Deutsch, ich habe Deutsch und ab der 5. Klasse Rumänisch gelernt, mein Sohn Deutsch und ab der 1. Klasse Rumänisch. So war das. „Schowisch“ konnten alle und können es heute noch, kann ja nichts schaden. Viele sind stolz darauf.

Diese Veränderungen sieht man auch an den Urkunden, erste in deutscher Sprache, dann nur noch rumänisch. Zu den Zeugnissen gab es für die Besten Urkunden für fleißiges Lernen und gutes Betragen. Am Ende jedes Schuljahres wurde ein großes Fest veranstaltet, die Abschlussfeier mit Kulturprogramm (Chöre, Orchester, Tänze, Turnen). Das „schwäbische Brauchtum“ wurde dabei in Ehren gehalten. Omas und Mütter haben dabei keine Mühe gescheut, schöne Volkstrachten zu nähen. Auch Buchprämien wurden verteilt. Am Beginn der Schuljahre war die Feier kleiner.

Bei all diesen Gelegenheiten, von der 1. bis zur 12. Klasse musste ich beispielsweise je ein Gedicht vortragen, von „Mein Land“, „Heimat“, „Die Partei“ bis zur deutschen Klassik. Deutsche Volkslieder wurden mit viel Liebe gesungen, vor allem bei Ausflügen oder Wanderungen… „Im Frühtau zu Berge...“ Wichtiger als der Inhalt war das Vortragen – schön und laut. Der große Schulhof oder der Dorfpark, später der Festsaal, waren voll Zuschauer, Eltern, Großeltern, Geschwister, Onkel, Tanten. Klassenfotos mit den Genossen Lehrern und Lehrerinnen gehörten zu meiner Schulzeit zum Programm.

In den 50-er Jahren gab es zwei, später 3 Kindergärten. Zu den Erzieherinnen mussten wir nicht Genossin... sagen, es hieß Tante... Es gab drei Gruppen, die in deutscher Sprache unterrichtet wurden. Zu der Zeit war die Anzahl der Kinder, aus den wenigen rumänischen Familien noch nicht so groß.

Auch die strengen „Tanten“ zeigten stolz den Eltern und Großeltern, was sie uns im Laufe eines Jahres beigebracht haben. Es wurde Theater gespielt, gesungen und getanzt. Theatergruppen gab es im Kindergarten und in der Schule, für die Erwachsenen im Rahmen der freiwilligen Feuerwehr oder durch das Kulturheim angeregt. Ab und zu kam das deutsche Staatstheater aus dem nahe liegenden Temeswar und verwandelte unser Kulturheim in eine richtige Theaterbühne. Lessing, Kleist, Märchenstücke und verschiedene zeitgenössische Aufführungen wurden dargeboten. Im Rahmen des Kulturheims konnte man sich aus der Bibliothek Bücher in deutscher Sprache ausleihen.

Mein Jahrgang, 1950, hatte mit der Umgestaltung der Schule zu kämpfen. Wir waren die ersten, die statt sieben acht Jahre die Schulbank in Jahrmarkt drücken mussten (konnten). Wir waren auch die letzten, die nach den alten Vorschriften nach der 4. und nach der 8. Klasse je eine sehr ernste Abschlussprüfung bestehen mussten.

Unsere Pädagogen haben uns viel beigebracht was Disziplin und Wissen betrifft. Für das Seelenleben waren andere zuständig.

Meinem Physik- und Mathe-Lehrer so wie meiner Chemielehrerin habe ich es zu verdanken, dass ich Physik und Chemie studiert habe. Sie hatten mir vertraut und mich ermutigt. Bei der Abschlussprüfung hatte ich, nach den acht Jahren, wo die Tochter des Dorfarztes (meine gute Freundin) die 1. sein musste, die besseren Noten, Mathe sei Dank! Auch wenn wir den gleichen Notendurchschnitt hatten, wurden bei der jährlichen Abschlussfeier die Prämien in „alphabetischer Reihenfolge“ verteilt.

Die Schüler eines Jahrgangs wurden damals je nach Hausnummer, „obere“ und „untere“ Dorfhälfte, in zwei Klassen geteilt. Es gab drei Parallelklassen, zwei deutsche und eine Rumänische, zu je 25 bis 36 Schüler.

Die Schule wurde von einem rumänischen Direktor und einem deutschen Stellvertreter geleitet.

Bis heute erinnere ich mich gerne an meinen Erdkunde-Lehrer, der hat damals schon an ein vereintes Europa gedacht. In der 5. Klasse, 1961, bekam ich von ihm die Adresse eines Mädchens, einer Pionierin, aus der damaligen DDR. Wir wurden Brieffreundinnen. Heute sind wir noch in enger Verbindung. Auch in schwierigeren Zeiten haben wir uns öfters getroffen, waren mit Trabi bzw. Dacia am Meer und in den Bergen, am Plattensee, an der Elbquelle.

Ich hatte auch eine sehr nette Mathe-Lehrerin. Eine schöne Geschichte erinnert mich an sie. Es war selbstverständlich, dass wir in der Schule mit allen Präventivmaßnahmen gegen Infektionskrankheiten bekannt gemacht wurden. Da gab es die Spritze mit den vielen Nadeln. Vor einer Nadel haben viele doch schon Angst!? Meine Lehrerin spürte meine Angst, nahm mich auf ihren Schoss und ich musste ihr die neue Matheregel leise ins Ohr sagen, die konnte ich heute noch beim Bruchrechnen weiter geben.

Politische Erziehung war Pflicht. Je nach Lernergebnissen wurden die Schüler der Reihe nach in die Pionierorganisation aufgenommen. Die Pionieruniform mit der roten Krawatte wurde zu besonderen Anlässen getragen, ersetzte dann die normale Schuluniform. Oft wurden solche Aktivitäten so geplant, dass wir Kinder nicht in die Kirche gehen sollten.

In den Ferien durften einige ausgewählte Schüler ins Pionierlager reisen. Auch da gab es strenge Regeln, oft Heimweh, letztendlich waren es doch schöne Ferientage mit neuen Bekanntschaften und vielen Erinnerungen.

Die kirchlichen Feste waren im Dorfleben, auch bei uns Kindern, Höhepunkte, die mit viel Einsatz und Liebe vorbereitet wurden. Die Geistlichen haben da Großes vollbracht. Die Religionsstunden waren, obwohl verboten, sehr gut besucht. Bei Taufen, Erstkommunionen, Firmungen, Hochzeiten, Kirchweihfeste oder Beerdigungen waren immer viele Menschen mit Leib und Seele anwesend.

Nach dem Motto „erst die Arbeit, dann das Spiel“, wurden in der Faschingszeit Unterhaltungen mit großer Beteiligung organisiert. Jährlich gab es Trachtenball, Musikantenball, Feuerwehrball, und Maskenball für Kinder und für Erwachsene. Da wurden viele Salzkipfel gebacken und gegessen. Die sind heute noch bei den vielen Klassentreffen beliebt.

Im Schulhof oder auf dem Sportplatz wurden große Sportfeste gefeiert, Pyramiden waren da oft der Höhepunkt. Das Schulorchester war auch immer dabei, es musizierten die zukünftigen Mitglieder der rivalisierenden Blaskapellen des Dorfes.

Die gut über 200 Jahre alte Geschichte der Banater Schwaben, damit auch die der Jahrmarkter Schulkinder, lebt in uns weiter. Aus dem Reich der Erinnerung kann uns keiner vertreiben.

In der neuen Heimat treffen wir uns oft und gerne und lassen die „alten Tage“ gemeinsam wieder aufleben.

Auch wenn unsere Ahnen nicht alle aus dem Schwabenland stammten, will ich meinen Aufsatz mit den Worten eines echten Schwaben bebenden: Es brausen die Stunden des Lebens dahin, wie flüchtige Wellen des Meeres. Was hätte das Leben für einen Sinn, wenn die Erinnerung nicht wäre.“ (Friedrich Schiller)

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Ein besonderes Jahrmarkter Haus im Wandel der Zeit
Franz Loris, 89, erzählt über die Geschichte seines Elternhauses
Aufgeschrieben von Helene Eichinger

Die Eigentümer dieses Hauses im Lothringen waren ursprünglich Margarethe (geb. Berger) und Peter Schneider. Im Laufe der Jahre musste das Haus wie das Dorf viele Änderungen über sich ergehen lassen. Oft ist es wie bei uns Menschen: Äußerlich war die Veränderung nicht immer so bemerkbar, was allerdings nicht sichtbar war, sind die Menschen, die einen Abschnitt ihres Lebens gewollt oder ungewollt bzw. ihre Tage in diesem Haus verbrachten, mit vielen Nöten, Kummer, Ängsten. Und immer wieder auch Freuden und Hoffnung auf ein gutes, geregeltes Leben.

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Neben dem Anwesen Anton Nix war ein freies Grundstück, welches vom Ehepaar Schneider erworben wurde. Das Ehepaar war von 1900 bis1919 in Amerika und hatte sich relativ viel Geld angespart. Eine Krankheit des Ehemannes hat sie wieder in die alte Heimat gebracht. So kam es zum Bau eines für Jahrmarkt eher ungewöhnlichen Hauses im Lothringen im Jahr 1921-22. Als Baumeister fungierte Hans Buhr aus der Zigeunergasse. Es war ein „Winkelhaus“ mit vier Fenstern an der Straßenseite, einer Eingangstür auf der linken Seite und einem Tor vom Kunstschmiedemeister.

Die Fassade war mit einem breiteren Sims, Säulen-Imitationen, Fensterfassungen und einem kleinen Rundfenster über dem Eingang versehen. Es war eine einzigartige Hausfassade in Jahrmarkt in Anlehnung an einen eklektischen Jugendstil, zu dem Tür, Toreingang und sogar die Vorhänge passten, hinter denen auf dem Bild aus dem Jahr 1924 bei genauem Hinsehen jeweils eine Person zu sehen ist. Passend waren alle Dekorationselemente und die Grundfarben in Banater schwäbischen Pastelltönen gehalten.

Auch innen war das Haus mit besonderen, modernen Möbeln aus Amerika ausgestattet.

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Das kinderlose Paar lebte wohlhabend für Jahrmarkter Verhältnisse. Feld kauften sie vorerst keines, weil sie sich nicht zusätzliche Arbeit machen wollten. Sie lebten und verbrauchten ihre Ersparnisse, hatten aber Pech beim Versuch mit einer Schweinemästerei. Etwa 100 Schweine fielen der Schweinepest zum Opfer, es blieb ein einziges Schwein am Leben. Das Ehepaar war bankrott. Im Jahr 1929 ging Ehefrau Margarethe wieder nach Amerika und schickte neues Geld, mit dem dann aber Feld gekauft wurde. Sie selbst arbeitete in einer Auskocherei als Chefköchin. 1933 ist sie infolge eines Hirnschlags bei der Arbeit plötzlich gestorben. Schon damals hatte sie eine Versicherung abgeschlossen, so dass die Beerdigung davon finanziert wurde, sonst hätte dem Ehemann ein erneuter Bankrott gedroht.

Magdalena Loris, geborene Bittenbinder, war von dem Ehepaar als Zwölfjährige in die Familie „angenommen“ worden. Sie heiratete später Nikolaus Loris und sie bekamen einen Sohn Franz. Dieser, der Autor der Erinnerungen, heiratete Katharina Stefan (gest. 2017) und sie haben zwei Kinder, Johann und Magdalena.

Das sogenannte Schilo-Haus hat nicht nur mit der Familiengeschichte zu tun, sondern viel mit der Ortsgeschichte vor und nach dem Zweiten Weltkrieg. Es war wiederholt Unterkunft für Menschen, die fliehen mussten, die ohne Unterkunft da standen und zuletzt war das stattliche Haus von den einstigen Bewohnern und wieder rechtmäßigen Eigentümern endgültig verlassen worden.

Was sie im Laufe der Jahrzehnte mit der Familie und dem ständigen Wechsel der Mitbewohner erlebten, erzählte mir unser Landsmann Franz Loris (Schilo Franz, früherer Zimmererpolier), der mit seinen 89 Jahren aus einem vielseitigen Erinnerungsschatz aus der alten Heimat vieles berichten kann.

1940 gab es Zwistigkeiten der Rumänen mit den Sowjets um Bessarabien, und mit Ungarn wegen Siebenbürgen. Die Banater Dörfer waren voll mit rumänischem Militär. Aus Chisinau war bis 1940 ein Regiment in Jahrmarkt einquartiert, genannt Dreier Rosiori. Im Schilo-Haus war die Regimentskanzlei. Damals kam es im eiskalten Winter zu einem Brand. Da nur feuchtes Holz zur Verfügung stand, wollte man mit viel Petroleum das Feuer entfachen, bis dann zuletzt der ganze Dachstuhl brannte. Ein Glück, dass der Schnee die Flammen teilweise erstickte, sonst wäre das ganze Haus abgebrannt. Eine damalige Versicherung der Regimentskanzlei ließ den Schaden reparieren.

Als der zweite Weltkrieg noch tobte, flüchteten Rumänen aus Bessarabien und der nördlichen Bukowina („refugiati“) ins Banat und mussten bei der Bevölkerung im Dorf unterkommen, zum Beispiel waren bei Schilos zwei Familien im Haus.

Anschließend kamen russische Kriegsgefangene nach Jahrmarkt. Auch im Schilo-Haus kam einer aus Baku unter, genannt Mitre. Er erzählte viel von der Schlacht bei Sewastopol.

Am 25. August 1944 wurden alle 24 Gefangenen an die Apotheke gebracht, auf Pferdewägen geladen und weggebracht. Auch Mitre war dabei. Am nächsten Morgen aber war er wieder zurück im Schilo-Haus. Es dauerte aber nicht lange und als die Sowjets einmarschierten hat sich Mitre auch von Jahrmarkt verabschiedet.

Nachdem der Zweite Weltkrieg beendet war und die Bevölkerung aufatmen wollte, kamen erneut herbe Rückschläge. Zuerst im Januar 1945 die Deportation in die Sowjetunion und dann kurz nach der Erntezeit die entschädigungslose Enteignung der Häuser sowie von Grund und Boden. Dies bedeutete für das Schilo-Haus wieder eine Veränderung. Das Postfräulein mit ihrem Sohn wohnte nun im Haus und vorne war die Poststelle bis 1949. Dazu kam eine Familie, die wohnungslos war. Es wurde immer enger und die Anzahl der Personen stieg an. Mittlerweile hatte Franz Loris geheiratet und die Ehefrau schlief oft mit der Großmutter im Bett, wenn Franz beim Militär war. Drei Jahre war er in Anina in der Kohlengrube. Wenn er heim kam, schlief die Großmutter auf Strohsack und Decken in der Badewanne. Nachdem das Postfräulein ausgezogen war, kam die Familie Makowei ins Haus, bewohnte drei Räume und es kam erneut zu einem Brand. Danach entspannte sich die Lage langsam. Jetzt zog das „Sindicat“ (Gewerkschaftsvertretung) in die Räume, die eine Zeit leer standen. Es fanden nur halbjährig Sitzungen statt.

Um die Räume wieder besser zu nutzen wurde eine Gastwirtschaft dort angesiedelt. Dass die Räume nicht dafür eingerichtet waren, wusste man. WC gab es keines, also wurde hinter dem Tor entladen. Genannt wurde diese Wirtschaft die „Matt“. Sie wurde von der Familie Paul Blasy geführt, auch Gruli Paul genannt.

Als 1970 Hans Loris (Tischtler Hans) Präses bei der „Cooperative“ wurde, kam es endlich dazu, dass die Familie die heruntergewirtschafteten Räume wieder selbst benutzen durfte, nachdem vorübergehend eine Konditorei aufgemacht wurde, die nicht rentabel war. Es war dringend notwendig für die Familie Loris, denn die Kinder waren inzwischen erwachsen und dachten selbst schon daran, Familien zu gründen. 12 Jahre konnte die Familie ab dann in ihrem Haus endlich allein leben, nur Oma Leni ist schon 1970 verstorben.

Es kam die Zeit der Aussiedlung. 1982 zog es auch die Familie Loris und Greif nach Deutschland. Die Nachbarn aus dem Lothringen blieben noch einige Zeit im Ort.

Vor dem Wegzug fegte Schilo Franz als vorbildlicher Schwabe mit einem Reisigbesen (der noch Samen hatte) den Hof. Da das Haus länger leer stand und niemand was pflegen konnte, grünte es im nächsten Jahr in voller Pracht im Hof des Schilo-Hauses und die „Besenreiser“ standen nebeneinander wie stramme Säulen.

Das ist aber noch nicht alles. Vor der Ausreise wurde vieles entsorgt, so auch gesammelte Kamillen, die niemand mehr brauchte, auf dem Misthaufen. Im nächsten Jahr gesellte sich zu den grünen „Besenreiser“ ein wunderschönes Kamillenmeer auf der Tenne. Im Garten trug der junge Kirschbaum eine überreiche Ernte an süßen Kirschen. Es schien, als hätte das Haus nicht aufgehört die positive Energie der verstrichenen und ausgehaltenen schwierigen Zeiten zu verlieren.

Das Haus blieb aber nicht leer. Es zog eine Frau ein, die die veredelten Reben alle abholzte und den Kirschbaum absägte. Im vorderen Teil des Hauses zog eine Apotheke ein.

Das Haus steht noch, die einstigen Bewohner leben weit entfernt in einem neuen Haus, selbst entworfen und gebaut für die ganze Familie, so wie es üblich war in der Großfamilie.

Es ist ein großes, heutzutage und hierzulande eher seltenes Gut, dass Jung und Alt hier miteinander ihr Leben teilen.

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