Es ist ein besonderer Tag, 5. Oktober 2016, für Frau Elisabeth Loris, die vor 100 Jahren in Jahrmarkt geboren wurde.

Mit zwei Brüdern, Martin, der 90 Jahre alt wurde, und Jakob, der in Jahrmarkt mit nur 42 Jahren starb, ist sie in einer Jahrmarkter Bauernfamilie groß geworden. Feldarbeit und etwas Viehzucht waren für sie Lebensinhalt. Sie half in der elterlichen Wirtschaft und war nach der Enteignung in der Kollektivwirtschaft in der Viehzucht tätig. Im Jahre 1964 durfte sie mit ihrer Mutter nach Deutschland aussiedeln.

Die Familie war der Jubilarin immer wichtig. Ein besonderes Augenmerk hatte sie auf die Kinder ihres Bruders Jakob, die frühen Halbweisen. Nach dem Tod der Schwägerin kümmerte sie sich liebevoll um die beiden heranwachsenden Kinder, Martin und Elli. Nach Krieg, Deportation und Enteignung war das ein herber Schicksalsschlag.

Mit Gelassenheit und viel Liebe hat die Jubilarin ihr Leben in den Dienst der Familie gestellt. Die Kinder ihrer Brüder sowie deren Nachkommen waren ihr ans Herz gewachsen.

Das Leben in Rastatt mit den vielen Landsleuten war ihr eine willkommene Gelegenheit, wieder die Jahrmarkter Geselligkeit zu erleben. Es gab wenige Heimatortstreffen, bei denen sie nicht dabei war. Im Stuhlkreis bei der Altenehrung hat sie nur ganz selten gefehlt. Lange konnte sie in ihrer Wohnung das Leben selbst gestalten. Erst seit einiger Zeit lebt Elisabeth Loris bei ihrer Nichte, Elli Loris-Quint, ihrem Ehemann und dem Kreis deren fünf Kindern in Karlsruhe.

Immer noch rüstig, nimmt sie interessiert am Leben teil, verfolgt das Tagesgeschehen und vor allem steht sie im engen Kontakt mit der Familie ihres Bruders Martin.

Wenn am 8. Oktober das Fest zum Hundertsten stattfindet, werden viele ihrer „Lis-Tant“, wie sie liebevoll von allen genannt wird, gerne gratulieren.

Auch die Heimatortsgemeinschaft Jahrmarkt wünscht der Jubilarin Gottes Segen, Gesundheit und einen zufriedenen Lebensabend.